Er war seit 1999 in insgesamt 59 Episoden zu sehen, sie seit 2011 in 34. Als Oberstleutnant Moritz Eisner und Major Bibi Fellner gehören Harald Krassnitzer und Adele Neuhauser zu den langlebigsten Ermittlungsduos im »Tatort«. Bald soll aber Schluss sein mit dem Team. Wie der ORF bekannt gab, werden 2026 die beiden letzten Fälle mit Eisner und Fellner ausgestrahlt.
Das Doppel aus Österreich, das vorwiegend in Wien und Umgebung unterwegs ist, fährt im SPIEGEL-Vote am Montag nach der Ausstrahlung immer wieder Spitzenwerte ein. Was wahrscheinlich auch daran liegt, dass es den Verantwortlichen geglückt ist, das TV-Revier immer wieder behutsam zu modernisieren, ohne ihm den eigenen Charakter zu nehmen. Daran nicht unschuldig sind der Grantler und Sportverweigerer Eisner und die agile, nachtaktive Ex-Sitte-Polizistin Fellner, die als Duo eine verlässliche Dynamik entwickelt haben. So konnten auch schwierige Stoffe mit traumwandlerischer Sicherheit umgesetzt werden.
In der 2013 ausgestrahlten Folge »Angezählt« wurden zum Beispiel Prostitution und Menschenhandel so präzise und aufwühlend in Szene gesetzt, wie man das zuvor in der Reihe noch nicht gesehen hatte. Dafür wurde der Krimi mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet, eine Ehre, die »Tatort«-Produktionen eher selten zuteilwird.
Über die vergangenen Jahre wurden im Wiener TV-Revier immer wieder neue Erzählimpulse gesetzt. Viele Folgen kamen als schnittige Thriller mit modernem Look und doppelbödigem Plot daher, etwa der Mafia-Krimi um eine Kampfsportlerin, die als verdeckte Ermittlerin bei einem georgischen Clan unterwegs ist, oder die Folge, in der reale Korruptionsfälle im Umfeld des damaligen österreichischen Kanzlers Kurz zu einem dichten Verschwörungsszenario verarbeitet wurden.
Erst an diesem Sonntag war ein hochtouriger Gastro-Thriller mit Eisner und Fellner zu sehen gewesen. Darin tauchte auch noch mal die Figur des von Simon Schwarz gespielten Inkasso-Heinzi auf, ein liebenswerter, schwuler Rotlichtunternehmer, der Kommissarin Fellner anhand einer Leberkässemmel erklärte, dass sie und Kollege Eisner zueinander gehörten - und zwar so wie der Hackbraten und die Gewürzgurke.
Doch nun ist Schluss mit Leberkäs-Symbiose. Insgesamt werden noch vier Folgen des Wiener Gespanns laufen. Die nächste ist bereits am 1. Juni zu sehen und trägt den Titel »Wir sind nicht zu fassen!«