3124 Mücken und 2400 Zecken hat die Stiftung Warentest insgesamt in einer speziellen Testvorrichtung auf die Unterarme ihrer Testpersonen losgelassen. Wie gut würden die zehn verschiedenen Mücken- und Zeckensprays vor den Stichen dieser Insekten und Spinnentiere schützen?
Testsieger mit dem Gesamturteil »gut« (1,7) ist »Anti Brumm Forte« mit dem Uralt-Wirkstoff DEET, es wurde 1944 von der US-Armee als militärisch genutztes Insektenabwehrmittel entwickelt. Mit 30 Prozent DEET schaffte es Anti Brumm Forte, sowohl die südliche Hausmücke als auch die gefährliche Ägyptische Tigermücke – sie kann Tropenkrankheiten wie Gelbfieber, Denguefieber und Zikafieber übertragen – mehr als sieben Stunden lang fernzuhalten. Auch Zecken schreckt das Mittel rund sechs Stunden lang sehr zuverlässig ab. Für Tropenreisende ist DEET-haltiger Insektenschutz das Mittel der Wahl. (Weitere Informationen finden Sie hier bei Stiftung Warentest .)
Allerdings kann DEET die Augen reizen und allergische Hautreaktionen auslösen. Es sollte deshalb in hohen Konzentrationen nicht auf Dauer großflächig angewendet werden. Vor allem bei Kindern ist Vorsicht geboten.
Der Wirkstoff Icaridin gilt als etwas sanfter, er ist in sechs der getesteten Sprays enthalten. Die ebenfalls »gut« getesteten Sprays »Autan Multi Insect« und »Mosquito« wehrten mit 20 Prozent Icaridin Mücken mindestens fünf Stunden lang ab. Auch gegen Zecken wirkten sie sehr gut und gut. Andere Icaridin-haltige Mittel schnitten allerdings – vor allem bei den Mücken – schlechter ab. Obwohl Icaridin als verträglicher als DEET gilt, kann es ebenfalls die Augen reizen, auch bei diesem Wirkstoff ist bei kleinen Kindern Vorsicht geboten. In starken Mückengebieten können für Kinder Mittel mit geringerer Icaridin-Konzentration (10 Prozent) sinnvoll sein.
Der Wirkstoff PMD wird aus ätherischem Zitroneneukalyptusöl gewonnen oder synthetisch hergestellt, er wirkt sehr gut und gut gegen Zecken, aber nur mittelmäßig gegen Mücken. Auch diese Mittel können die Augen reizen und allergische Reaktionen hervorrufen. Dieser Wirkstoff ist in den getesteten Sprays »Autan Botanicals« und »S-Quitofree Insektenschutz Zitroneneukalyptus von dm« enthalten.
Was noch gegen Mücken und Zecken hilft
Mücken können durch enganliegende Kleidung hindurchstechen, und sie landen gern auf dunklen Stoffen. Empfehlenswert ist also helle, weite Kleidung, die viel Haut bedeckt. Auch am Körper hochkrabbelnde Zecken sind auf hellem Stoff leichter zu erkennen. Nach einem Spaziergang durch Feld, Wald und Wiese sollten Haut und Haare am besten sorgfältig auf Zecken inspiziert werden. Das gilt auch für Menschen in der Stadt, denn: In Städten leben mitunter mehr Zecken als auf dem Land.
Zecken können gefährliche Erreger wie zum Beispiel das FSME-Virus und Borreliose-Bakterien übertragen. Gegen FSME kann man sich impfen lassen, und Borreliose lässt sich behandeln. Wer nach einem Zeckenstich erkrankt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Auch wenn sich die Einstichstelle entzündet oder kreisförmig rot färbt.
Für stark juckende Mückenstiche werden sogenannte Insektenstichheiler verkauft – Sticks, die mittels Wärme, elektrischen Impulsen oder Unterdruck den Juckreiz lindern sollen. Die Stiftung Warentest hat Insektenstichheiler ebenfalls getestet und kann neun eingeschränkt empfehlen .