Union und SPD haben nach dem Auftakt ihrer Sondierungsgespräche über eine mögliche gemeinsame Regierung ein positives Fazit gezogen. »Die Sondierungsgespräche haben in einer offenen und konstruktiven Atmosphäre begonnen«, teilten die drei Generalsekretäre von CDU, CSU und SPD, Carsten Linnemann, Martin Huber und Matthias Miersch, nach stundenlangen Beratungen mit.
Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) habe der Runde zunächst einen Überblick über die Haushaltslage gegeben. Die Herausforderungen seien nun Gegenstand der weiteren Gespräche, so die Generalsekretäre weiter. Die Sondierungsrunde trifft sich kommende Woche wieder. Ein konkreter Termin oder andere Details wurden nicht bekannt, weil Stillschweigen vereinbart wurde.
Merz will bis Ostern Regierung bilden
Die Gespräche über eine mögliche schwarz-rote Koalition hatten am Morgen in größerer Runde einige Minuten später als geplant begonnen. Von beiden Seiten nahmen dem Vernehmen nach je neun Vertreter an den Verhandlungen teil. Vor der Runde hatten sich zunächst die Spitzen von Union und SPD knapp eine Stunde lang ausgetauscht, anschließend hatten sich beide Seiten kurz intern beraten.
Führende Vertreter der drei Parteien wie die Vorsitzenden Friedrich Merz (CDU), Markus Söder (CSU) und Lars Klingbeil (SPD) waren dazu am Morgen in Berlin in einem Gebäude des Bundestags, dem Jakob-Kaiser-Haus, eingetroffen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa sollte es bei dem ersten Treffen auch darum gehen, atmosphärische Unstimmigkeiten aus dem Wahlkampf und den Tagen nach der Wahl zu bereinigen.
Merz hat mehrfach deutlich gemacht, dass er angesichts der großen Herausforderungen keine Zeit verlieren und bis Ostern eine Regierung bilden möchte. Klingbeil betonte aber wiederholt, dass es keinen Automatismus einer Regierungsbeteiligung der SPD gebe.