Ein grober sexistischer Ausfall gegen Australiens Fußballerinnen hat Radiomoderator Marty Sheargold den Job gekostet. Der in Melbourne ansässige Radiosender Triple M trennte sich am Mittwoch von dem 53-Jährigen, nachdem dieser zum Wochenbeginn während einer Livesendung mit einer Schimpftirade gegen die Fußball-Nationalspielerinnen Kritik aus Sport und Politik auf sich gezogen hatte.
Sheargold hatte sich in herabwürdigender Weise über die Niederlagen der australischen »Matildas« beim SheBelieves Cup gegen Japan und die USA geäußert. Unter anderem hatte Sheargold die Spielerinnen als »High-School-Schülerinnen« bezeichnet, die zu sehr mit ihren »Freundschaftsproblemchen« beschäftigt seien. »Lieber würde ich mir einen Nagel durch die Spitze meines Penis hämmern, als mir das anzusehen«, lästerte Sheargold weiter: »Gibt es keinen Männersport, über den wir reden können?«
»Sport ist für alle da«
Sheargolds Kommentare hatten für ein lautes Medienecho gesorgt. »Wir schreiben das Jahr 2025, und so etwas wird zur besten Sendezeit im Radio ausgestrahlt«, kritisierte etwa die ehemalige australische Feldhockey-Spielerin Rosie Malone in den sozialen Medien. »Matildas«-Kapitänin Steph Catley nannte Sheargolds Beschimpfungen »völlig inakzeptabel«, ihre Teamkollegin Clare Wheeler kommentierte: »Sport ist für alle da – und diese Kommentare für niemanden.«
Der australische Fußballverband kritisierte, dass solche Äußerungen »die außergewöhnlichen Leistungen unserer Fußballerinnen herabwürdigen« würden, und verwies auf die Verdienste der »Matildas« rund um den Sport und die australische Gesellschaft. Sportministerin Anika Wells nannte Sheargolds Attacken »unverschämt, dumm und falsch«.
Sheargold selbst räumte seinen Fehler ein. »Jede Comedy, auch meine, kann mal daneben gehen«, so Sheargold. »Ich verstehe, warum Menschen an meinen Kommentaren Anstoß genommen haben, und bitte aufrichtig um Entschuldigung.«