Nvidia widerlegt vorerst Zweifel an seinem Wachstumskurs: Denn der KI-Boom treibt das Geschäft des Chipkonzerns weiter. Nvidia übertraf sogar die Erwartungen der Analysten sowohl beim Umsatz als auch mit der Prognose für das laufende Vierteljahr. Im vergangenen Quartal schoss der Umsatz von Nvidia im Jahresvergleich um 78 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar hoch. Das Geschäft mit Technik für Rechenzentren wuchs sogar noch schneller mit einem Plus von 93 Prozent auf 35,6 Milliarden Dollar. Unterm Strich stieg der Gewinn von 12,3 auf 22,1 Milliarden Dollar.
Ende Januar war es für die Nvidia-Aktie an der Börse deutlich nach unten gegangen. Grund war die Aufmerksamkeit für das chinesische KI-Start-up DeepSeek. Es wurde als Problem für US-Techkonzerne wie Nvidia gewertet, weil es seinen Entwicklern zufolge viel weniger Rechenleistung für das Training des KI-Modells benötigt und damit auch viel weniger hochspezialisierte Chips. Genau diese produziert Nvidia.
Konzernchef Jensen Huang sagte nun, DeepSeek sei »fantastisch« für Nvidia gewesen. Denn die chinesischen Entwickler hätten eine neue Technik zum Erzeugen von KI-Antworten allgemein verfügbar gemacht. Und das treibe wiederum den Bedarf an Chips von Nvidia an, argumentierte Huang im TV-Sender CNBC. Denn solche KI-Modelle benötigten zum Teil 100-mal mehr Rechenleistung als frühere Software.
Nvidias Chipsysteme werden rund um die Welt für das Training von Anwendungen mit künstlicher Intelligenz verwendet. Google oder der Facebook-Konzern Meta füllen ganze Rechenzentren damit – aber auch KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf. Diese Schlüsselposition ließ das Geschäft von Nvidia in den vergangenen zwei Jahren explosiv wachsen.
Nvidia bringt neue Generation seiner KI-Chips auf den Markt
Aktuell ist Nvidia dabei, eine leistungsstärkere neue Generation seiner KI-Chips mit dem Namen Blackwell auf den Markt zu bringen. Technische Probleme hätten die Einführung um einige Monate verzögert, seien inzwischen aber gelöst, sagte Huang. Die Blackwell-Nachfrage sei »außerordentlich«, versicherte er. Die Umsätze mit diesen Chips hätten in den ersten Monaten nach Beginn ihrer Massenfertigung bereits mehrere Milliarden Dollar erreicht. »KI entwickelt sich mit Lichtgeschwindigkeit.« Nvidia verkauft bei Blackwell nicht mehr nur einzelne Chips, sondern ein Komplettsystem, das unter anderem Netzwerkkomponenten miteinschließt.
Für das laufende Vierteljahr sagte Nvidia einen Konzernumsatz von 43 Milliarden Dollar voraus – mit der Einschränkung, dass er um zwei Prozent höher oder niedriger ausfallen könne. Analysten hatten im Schnitt eher mit einer Prognose von rund 42 Milliarden Dollar gerechnet.