Ryanair kündigt Comeback am Lübecker Flughafen an

An mehreren deutschen Flughäfen wie in Hamburg, Leipzig, Dresden und Dortmund reduziert Ryanair sein Flugangebot. Ab dem 30. März sollen die Maschinen der irischen Billigfluglinie aber wieder den Flughafen Lübeck ansteuern, wie die Gesellschaft mitteilte. Mehrere Medien wie der NDR berichteten darüber.

Ryanair-Passagiere können aus Lübeck dann wieder nach London, Malaga und Mallorca fliegen. Mehr als 82.000 Fluggäste erwarte die Airline auf diesen Strecken pro Jahr. Laut NDR laufen bereits Gespräche über eine weitere Ausweitung des Flugangebots.

»Unsere Entscheidung für Lübeck ist kein Zufall«, sagte Ryanair-Sprecher Marcel Pouchain Meyer bei der Vorstellung der Pläne. »Der Flughafen Lübeck hat sich als attraktiver Standort mit großem Potenzial für uns herausgestellt.«

Die Rückkehr führt nach Flughafen-Angaben zur indirekten Unterstützung von etwa 60 Arbeitsplätzen am Standort. »Wir haben intensiv daran gearbeitet, einen Flughafen zu schaffen, der sowohl Airlines als auch Passagieren einen hohen Komfort und schnelle Reisezeiten bietet«, sagte Flughafengeschäftsführer Jürgen Friedel. »Mit der erneuten Partnerschaft mit Ryanair haben wir einen wichtigen Schritt nach vorn gemacht und wir setzen auf nachhaltiges Wachstum.« Die Anbindung an den internationalen Flugverkehr sei für die Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung.

Lübeck sei der einzige neue Flughafenstandort, den Ryanair in diesem Jahr aufnehme, sagte Ryanair-Sprecher Meyer. Er kritisierte hohe Kosten an deutschen Flughäfen. »Die Kostenstruktur in Deutschland gefährdet zunehmend die Wettbewerbsfähigkeit des Luftverkehrsstandorts. Die hohen Gebühren und Abgaben machen Deutschland zu einem der teuersten Luftverkehrsstandorte in Europa.«

Rückkehr aus der Insolvenz

Ryanair war zuletzt zwischen 2000 und 2014 von Lübeck aus geflogen. Wegen der unklaren Situation des finanziell angeschlagenen und zuletzt insolventen Flughafens hatte die Gesellschaft dem Standort den Rücken gekehrt und war nach Hamburg abgewandert. Nun die Umkehr: Zuletzt hatte der Konzern angekündigt, 60 Prozent seiner Flüge am Hamburger Flughafen zu streichen.

Der inzwischen privatisierte Flughafen Lübeck hat in den vergangenen Jahren nach eigenen Angaben rund 50 Millionen Euro in den Ausbau seiner Infrastruktur investiert, um seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

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