Wieder ein warmer Winter

Keine neuen Rekorde, aber trotzdem viel zu warm: Der zu Ende gehende Winter war rund zwei Grad wärmer als im Durchschnitt der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug das Plus 0,7 Grad.

Zwar brachten die vergangenen Monate keine neuen Rekorde, aber die Messungen bestätigen den andauernden Erwärmungstrend in Deutschland. Das geht aus der vorläufigen Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hervor, für die Daten aus rund 2000 Messstationen ausgewertet wurden.

Die Durchschnittstemperatur lag dieses Jahr bei 2,1 Grad, der vorherige Winter 2023/24 war mit durchschnittlich 4,0 Grad um einiges wärmer gewesen. Den bisherigen Temperaturrekord hält der Winter 2006/07 mit durchschnittlich 4,4 Grad. Dennoch war der Winter 2024/25 »der 14. Mildwinter in Folge«, wie der DWD berichtete.

Die eisigste Phase fiel in die zweite Februardekade. Deutschneudorf-Brüderwiese im Erzgebirge verkündete am 18. Februar mit minus 19,7 Grad das bundesweite Minimum. Wenige Tage später, am 21. Februar, wurde in Metzingen am Nordrand der Schwäbischen Alb der Höchstwert auf 18,9 Grad gemessen. Dieser Spitzenwert war bereits am 27. Januar in Bad Kohlgrub im Landkreis Garmisch-Partenkirchen erreicht worden.

Zu wenig Niederschlag und sehr sonnig

Der Winter war laut DWD »insgesamt deutlich zu trocken«: Es fielen mit rund 155 Litern pro Quadratmeter nur etwa 86 Prozent des durchschnittlichen Niederschlags der Referenzperiode 1961–1990. Verglichen mit der neueren Periode 1991–2020 waren es sogar nur rund 82 Prozent des Solls.

Den meisten Niederschlag innerhalb eines Tages hatte am 6. Dezember Schöfweg im Bayerischen Wald mit 51,6 Litern pro Quadratmeter. »Eine dauerhafte Schneedecke war fast ausschließlich in höheren Lagen zu beobachten, während es im Tiefland nur für kurze Schneegastspiele reichte«, so der DWD.

Mit 194 Sonnenstunden übertraf der Winter das Soll der Vergleichsperiode 1961–1990 um 27 Prozent. Selbst im Vergleich zur neueren Periode 1991–2020 lag die Sonnendauer noch 14 Prozent über dem Durchschnitt. »Besonders sonnenverwöhnt waren die Hochlagen im Süden, wo teils über 300 Stunden registriert wurden«, berichtet der DWD. Im Gegensatz dazu blieb es im äußersten Norden und in Küstenregionen trüber, mit teils unter 150 Sonnenstunden.

Für Meteorologen geht der Winter in jedem Jahr vom 1. Dezember bis zum 28. Februar. Auch aus statistischen Gründen berechnen die Forscher ihre Daten in ganzen Monaten. Der kalendarische Frühlingsanfang wechselt, denn er hängt vom Sonnenstand ab: Die Sonne steht an diesem Termin senkrecht über dem Äquator. In diesem Jahr beginnt der Frühling im Kalender am 20. März.

Wenig Niederschlag, viel Sonne: Der Winter war dieses Jahr vor allem im Süden sehr sonnig

Foto: Christian Charisius / picture alliance / dpa

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