Masernausbruch im Süden der USA ist der größte seit 25 Jahren

Die Fälle von Masern im Süden der USA bilden mittlerweile den größten einzelnen Ausbruch in dem Land, seitdem die Krankheit im Jahr 2000 dort offiziell als ausgerottet eingestuft wurde. Das sagte ein Vertreter der amerikanischen Seuchenschutzagentur CDC laut einem Bericht der »New York Times«  bei einem Treffen mit Beamten aus mehreren Bundesstaaten.

Das Zentrum des Ausbruchs liegt in Texas. Dort registrierten Behörden seit Ende Januar 624 Infektionen. Auch Oklahoma und New Mexico sind betroffen. Insgesamt spricht die CDC landesweit von 800 Fällen. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen, da Fälle oft verzögert gemeldet werden. Die CDC kündigte dem Bericht zufolge an, sieben weitere Gesundheitsbeamte nach Texas zu schicken.

Zwei Todesfälle

Fast alle Infizierten waren den Angaben zufolge nicht geimpft oder wiesen einen unbekannten Impfstatus auf. Die meisten sind Kinder. Etwa elf Prozent aller Betroffenen mussten in einem Krankenhaus behandelt werden. Zwei ungeimpfte Mädchen starben an der Krankheit, es sind die ersten Todesfälle durch Masern in den USA innerhalb eines Jahrzehnts.

Zuletzt wurden in den Vereinigten Staaten im Jahr 2019 besonders viele Masernfälle registriert. Damals verbreitete sich das Virus vor allem in der Gemeinschaft der orthodoxen Juden in New York und dem gleichnamigen Bundesstaat. Die Gesundheitsbehörden betrachteten die Fälle damals als getrennte Ausbrüche, da das Virus mehrfach von Auslandsreisenden in die USA getragen worden war.

Masern gehören zu den ansteckendsten Infektionskrankheiten. Übertragen werden sie unter anderem über Tröpfchen und Aerosole, die etwa beim Sprechen, Husten und Niesen abgegeben werden. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten Menschen Symptome wie Fieber, Husten und Hautausschlag aus. Im schlimmsten Fall kann es zum Tod führen.

Erschwert wird die Bekämpfung der Krankheit in den USA dem Bericht der »New York Times« zufolge durch Entlassungen und Budgetkürzungen bei der CDC und dem amerikanischen Gesundheitsministerium. Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sagte zuletzt in einem Interview zwar, dass eine Impfung gegen Masern sinnvoll sei. Zuvor hatte er jedoch wiederholt Zweifel am Nutzen von Impfungen verbreitet und zu fragwürdigen Heilmitteln geraten.

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