Musiker Amadou Bagayoko ist tot

Der malische Gitarrist und Sänger Amadou Bagayoko, eine Hälfte des Duos Amadou & Mariam, ist tot. Er wurde 70 Jahre alt. Wie die malische Regierung mitteilte, sei Bagayoko am Freitag in seinem Geburtsort Bamako, der Hauptstadt Malis, gestorben. Zur Todesursache wurden keine Einzelheiten bekannt.

Bagayoko kam mit grauem Star zur Welt und erblindete als Teenager. Er wuchs mit der Musik von Pink Floyd und Led Zeppelin auf, spielte Flöte, Mundharmonika und seit seinem 13. Lebensjahr Gitarre. Später studierte er Musik am Institut für junge Blinde in Mali, der ersten modernen Blindenschule in dem westafrikanischen Land. Dort lernte er seine zukünftige Ehefrau Mariam Doumbia kennen, die ebenfalls in jungem Alter erblindet war.

Der Sound des Duos, in dem traditionelle westafrikanische Klänge auf Rock, Blues und Pop treffen, hat dem Ehepaar weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus eine Fangemeinde beschert. Mitte der Nullerjahre machte sie ihr Album »Dimanche à Bamako« international bekannt. »Amadou! Wir werden immer zusammen sein«, schrieb der Musiker Manu Chao, der »Dimanche à Bamako« produziert hatte, nach Bagayokos Tod im sozialen Netzwerk X .

Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland schrieben und sangen Amadou & Mariam zusammen mit Herbert Grönemeyer die offizielle Fifa-Hymne »Zeit, dass sich was dreht« (in der englischsprachigen Fassung: »Celebrate the Day«).

Das 2008 veröffentlichte Album »Welcome to Mali« brachte dem Ehe- und Musikpaar eine Grammy-Nominierung ein. 2009 traten Amadou & Mariam bei mehreren Stadionkonzerten als Vorband von Coldplay auf und spielten einen Auftritt zu Ehren der Verleihung des Friedensnobelpreises an Barack Obama.

Amadou Bagayoko hinterlässt seine Frau und seinen Sohn Sam, der auch Musiker ist.

Amadou & Mariam und Herbert Grönemeyer bei der Eröffnungsfeier der Fußball-WM 2006 in München

Foto: ActionPictures / IMAGO

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