Alkohol tötet. Wenn nicht durch die Substanz selbst, dann durch den Flaschenaufsatz. Wie Professor Boerne (Jan Josef Liefers) und Kollege Thiel (Axel Prahl) im Laufe der Ermittlungen herausfanden, war das Mordopfer durch den scharfkantigen Dosierer auf einer Alkoholflasche ums Leben gekommen.
Auch sonst taten in diesem Suff-»Tatort« aus Münster hochprozentige Getränke ihre verheerende Wirkung – vor allem bei Boerne selbst, der sich hier um Kopf und Kragen trank. Für das ambitionierte Thema Wohnungsnot unter Studierenden, um das es wohl irgendwie auch gehen sollte, blieb in diesem Kater-Krimi dann kein Platz mehr.
In unserer Kritik schrieben wir: »Im aktuellen Fall erreicht der Alkoholabusus seine wohl traurigste Entfesselung. Professor Boerne füllt sich auf einer Studierendenparty im Fachbereich Medizin mit getunten Shots aus Reagenzröhrchen ab. Er torkelt, lallt und fällt mit verknotetem Schlips über die Tanzfläche, um schließlich jene Fetzen aus dem Kinderlied »Vogelhochzeit« zu grölen, die er aus seinen verklebten Synapsen herausgeklaubt bekommt. Delirium tremens? Endstadium der Klamaukeritis? Egal. Wem sich diese und weitere Bilder des Verfalls, die Liefers als Boerne abliefert, auf die Netzhaut eingebrannt haben, der wird sie nicht mehr los. Den Plot des ›Tatorts‹ hat man indes vergessen, bevor er zu Ende erzählt ist.«
Wir gaben 5 von 10 Punkten. Was halten Sie von dem Krimiklamauk?
Ein weiterer Münster-»Tatort« ist bereits abgedreht. Es geht darin um eine Fahrradmanufaktur aus Münster, die eine ganz neue Art von Bike auf den Markt bringen will. Bevor das Wunderding der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann, wird aber erst mal einer der Firmenbesitzer tot in einer Kühltruhe aufgefunden. Titel der Episode: »Die Erfindung des Rades«. Regie führte ein weiteres Mal Till Franzen, der auch auch schon die Folge »Der Mann, der in den Dschungel fiel« mit Boerne und Thiel gedreht hatte.